Hallöchen ihr Lieben,
die Frankfurter Buchmesse ist nun auch schon wieder vorbei. Für mich ging es das erste Mal überhaupt nach Frankfurt, weshalb ich schon ein kleines bisschen nervös war. Es war dann weniger kompliziert und chaotisch als ursprünglich gedacht, aber trotzdem gab es da einige Höhen und Tiefen. Aber der Reide nach…
Mittwoch
Natürlich – wie sollte es bei mir auch anders sein? – war ich ziemlich spät zum Zug, habe ihn aber relativ knapp noch bekommen. Nach 2 1/2 Stunden fahrt erreichte ich dann endlich den Frankfurter Hauptbahnhof, wo ich mich mit Julia getroffen habe. Mit Sach und Pack sind wir dann zur Messe gelaufen. Theoretisch wäre es ja besser gewesen den Nahverkehr zu nehmen, aber ein Zonenplan oder etwas Ähnliches war im Bahnhof nicht aufzutreiben, also sind wir lieber gelaufen. Recht erhitzt haben wir dann auch endlich mal die Messe erreicht. Julia hat das dann alles recht souverän gemeistert und ich bin praktisch nur hinterher gelaufen. Alleine hätte ich mich vermutlich verlaufen. Den Tag haben wir praktisch komplett in Halle 3 verbracht, wo wir uns zuerst umgesehen haben und uns danach durch die Gourmet Gallery gefuttert haben. Eines meiner Highlights am Mittwoch war ja die Weinprobe mit Schokolade bei Hädecke. Bis dahin war mir gar nicht bewusst, wie gut Wein und Schokolade zusammen schmecken, aber hollala, das war vielleicht gut!
Außerdem habe ich ganz viele neue Menschen kennen gelernt und hatte allgemein einen ziemlich lustigen Tag. Abends ging es dann in Richtung Hotel, wo wir praktisch sofort völlig fertig ins Bett gefallen sind.
Donnerstag
Diesen Tag habe ich hauptsächlich dazu genutzt, mich mal etwas genauer umzusehen. Ich bin gemütlich durch die Hallen geschlendert und habe alles in Ruhe angeschaut, bis ich mich dann mit Jenny getroffen habe, die ich seit dem Bookstagram-Treffen in Berlin nicht mehr gesehen habe. Wir sind dann zusammen etwas rumgebummelt, haben an verschiedenen Ständen angehalten und uns diese genauer angesehen. Danach sind wir dann zu “Blogger-Relations richtig gestalten” gegangen. Das war vor allem für die anwesenden Selfpublisher interessant, wie mir schien. Aber auch für Blogger, vor allem neue empfehlenswert, da es um die Zusammenarbeit von Autoren, Verlagen und Bloggern ging. Zusammengefasst ist die Moral von der Geschicht’: Seid immer höflich und freundlich, erzählt ein kleines bisschen was zu euch und bevor ihr mit jemandem in Kontakt treten, schaut euch mal an, was das für eine Person ist.
Zum Abschluss gab es dann noch einen kleinen Gang durch die internationalen Hallen, bevor wir wieder ins Hotel sind. Ganz ehrlich, ich habe am Messewochenende so viel geschlafen wie seit Langem nicht mehr…
Freitag
Gleich morgens war ich mit Jennifer verabredet. Zusammen sind wir dann zum #notalonefbm Treffen gegangen. Davon hatte ich bis dato gar nichts mitbekommen, bin aber einfach mal mit. Und es hat sich gelohnt! Organisiert wurde das ganze von Nadine über Twitter mit dem Zweck, dass man nicht allein über die Buchmesse gehen muss. Es hat sich dann auch ein schönes Grüppchen zusammengefunden. Extrem viel gesehen haben wir aber nicht, da wir hauptsächlich mit schwätzen beschäftigt waren. Geschlossen haben wir uns dann auf zur Verleihung des Buchblogawards gemacht.
Danach sind wir zum Blogger Future Space. Allerdings war das etwas enttäuschend. Erstens habe ich akkustisch nur etwa die Hälfte verstanden. Zweitens ging es – mal wieder – um die Monetarisierung des Blogs. Der erste Vortrag handelte von Booktube. Das interessanteste, aber auch kürzeste war die Beziehung von Bloggern und Verlagen und wie man in Kontakt kommt. Ich war von der ganzen Sache im Allgemeinen eher mäßig begeistert, aber falls es euch interessiert, hier ist der Link zum Livestream.
Danach sind wir noch zum #litnetzwerk Treffen gegangen, wo sich unsere Gruppe dann immer mehr aufgelöst hat. Zum Abschluss des Tages war dann Udo Lindenberg live auf der Messe.
Samstag
Ok, den Tag hätte ich mir praktisch sparen können. Wobei der Vormittag wieder ziemlich cool war, dank des nächsten #notalonefbm Treffens. Allerdings war es so voll, dass wir praktisch im Stau standen. Mir als nicht ganz so, sagen wir mal Menschenliebhaber, hat das nun nicht so gefallen. Ich meine, klar, ich habe damit gerechnet, dass es voll wird. Aber so voll? Nein. Nein, danke. Nachmittags habe ich mich dann für die Signierstunde von Cassandra Clare angestellt. Leider habe ich, wie viele andere auch, kein Autogramm bekommen können, da die Signierstunde frühzeitig abgebrochen wurde. Aber selbst wenn nicht, wäre ich wahrscheinlich nicht mehr dran gekommen. Obwohl ich in der Schlange relativ weit vorn war, drückten von rechts und links immer mehr Leute rein, sodass es am Ende nur ein einziger Menschenknäuel war. Anscheinend haben manche Leute immer noch nicht begriffen, wie das Prinzip der Schlange funktioniert… Aber besonders gut organisiert war das Ganze sowieso nicht. Trotzdem war ich echt traurig darüber, da ich mich wirklich sehr gefreut hatte. Und beinahe vier Stunden in der prallen Sonne inmitten einer Menschenmenge zu stehen war nun wirklich nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Deshalb bin ich auch so bald wie möglich weg und habe ich zum Bahnhof aufgemacht.
Im ICE habe ich dann auf Twitter mitgelesen, was auf der Messe abging. Und um das mal klarzustellen: Was da abging, war Scheiße. Prügelnde Nazis, Übergriffe, Bestrafung der Falschen. Eine Messe, die mit Weltoffenheit wirbt und jedes Jahr ein anderes Gastland vorstellt sollte es besser wissen und den Rechten weder Stand noch Bühne überlassen. Nein. Einfach nur nein. Dass man sich auf einer Messe nicht sicher fühlen kann ist wirklich traurig und enttäuschend. Darf ich euch einen Blogbeitrag von Mareike zu dem Thema ans Herz legen? Ich finde ihn ungemein wichtig und lesenswert!
Das war dann wohl meine Messe. Um mal alles kurz zusammenzufassen, die ersten drei Tage waren für mich einfach der Hammer und ich habe jede Sekunde genossen und großen Spaß gehabt. Und ich habe sehr viele, absolut wunderbare Menschen kennengelernt. Und mein Fazit ist: am Wochenende trifft man mich wahrscheinlich in Frankfurt nicht mehr an.
Und damit, bis zur nächsten Messe!