Buch: Der kleine Laden der einsamen Herzen
Autorin: Annie Darling:
Seitenzahl: 400 (Taschenbuch)
Verlag: Penguin Verlag / Randomhouse
Veröffentlicht: 9. Mai 2017
Inhalt:
Posy Morland hatte es immer schwer im Leben. Als sie einen kleinen, heruntergekommenen Buchladen in Bloomsbury erbt, scheint sich ihr Glück endlich zu wenden. Sie plant, den Laden neu zu eröffnen und dort nur Liebesromane mit Happy Ends zu verkaufen. Denn traurige Geschichten gibt es im wahren Leben ja genug. Doch Sebastian, der Enkel der verstorbenen Besitzerin, hat andere Pläne für den Laden und legt Posy Steine in den Weg, wo er nur kann. Dummerweise ist Sebastian auch schrecklich attraktiv – und der unverschämteste Kerl in ganz London. Findet zumindest Posy. Und rächt sich auf ihre Weise: Sie schreibt selbst einen Roman namens Der Wüstling, der mein Herz stahl – mit Sebastian als Held zum Verlieben …
Quelle: Randomhouse
Meinung:
Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar bekommen, was meine Meinung aber nicht beeinflusst.
Eine Buchhandlung ist für vermutlich jeden begeisterten Leser und jede begeisterte Leserin einer der absoluten Lieblingsplätze. Und eine eigene zu führen ist doch auch irgendwie ein großer Traum von vielen von uns. Dieser Traum wird wahr für Posy Morland, auch wenn sie die Buchhandlung nach dem Tod einer Familienfreundin übernimmt. Allerdings ist der Laden in einem ziemlich schlechten Zustand, die Finanzen stehen schlecht und das Konzept funktioniert nicht mehr wirklich. Also ist es Posys Aufgabe, ihn wieder zurück zu altem Glanz zu führen. Doch da gibt es ein paar kleine Probleme, die sich ihr in den Weg stellen. Wie beispielsweise der Enkel der Verstorbenen. Doch dazu gleich mehr.
Erst einmal: Die Charaktere. Posy, deren Eltern gestorben sind, als sie einundzwanzig war, ist mittlerweile achtundzwanzig und wohnt in einer kleinen Wohnung über der Buchhandlung, wo sie für ihren jüngeren Bruder Sam sorgt. Sie ist sehr fürsorglich, manchmal etwas zu sehr, was sich auch in ihrem Verhalten gegenüber dem Laden und ihren Mitarbeitern wiederspiegelt. Aber sie ist ein Charakter, wie man ihn aus dem Leben kennt: schusselig, liebenswert, aber zu faul zum putzen, aber trotzdem mit Eifer dabei, wenn es um etwas geht, das man liebt. Allerdings fand ich ihr Handeln in manchen Situationen doch etwas fragwürdig, beziehungsweise nicht nachvollziehbar. Vor allem gegenüber Sebastian, dem Enkel. Ständig wird sie als wortgewandt und schlagfertig beschrieben, aber leider war davon fast nichts zu sehen, was ich ziemlich enttäuschend fand. Auch dass sie sich gegen Sebastian nicht wirklich zur Wehr setzen kann, hat mich enttäuscht. Außerdem will sie unbedingt einen Mann und es dreht sich auch viel darum, obwohl sie wirklich klasse ohne einen Mann klarkommt. Dennoch schriebt sie sowohl aus Spaß, als auch aus Frust über Sebastian eine Liebesgeschichte in Form eines Regency-Romans. Vielleicht lese ich zu wenige davon, aber diesen fand ich irgendwie… merkwürdig und manchmal musste ich kurz das Buch zuklappen und dachte nur: “Fremdschämen! Fremdschämen!”
Dann wäre da Sebastian. Einerseits ist er Posy gegenüber total hilfsbereit, auf der anderen Seite macht er sie aber ständig fertig und sie vor anderen nieder. Er ist zu so ziemlich allen unfreundlich und bevormundend, hört einfach nicht zu und zieht einfach sein Ding durch. Ich fand ihn sehr unsympathisch und nervig.
Neben den beiden gibt es noch Verity, Nina, Tom und Little Sophie, die Ladenmitarbeiter, sowie Sam und einen alten Bekannten von Sebastian, Piers. Die Ladenmitarbieter sind durchweg nett und hilfsbereit und stehen hinter Posy, jeder mit seiner ganz eigenen Art. Sam ist ein Teenager, der sehr realistisch beschrieben ist. Piers ist einfach nur durch und durch ein Ekel, was man schon von seinem ersten Auftritt merkt.
Die Handlung war eigentlich ziemlich cool. Eine Frau, die eine Buchhandlung erbt und diese quasi von Grund auf neu aufbauen muss. Dabei bekommt sie Hilfe von der einen Seite und von anderen wiederum Stolpersteine in den Weg gelegt. Allerdings fand ich die Entwicklung der Beziehung zwischen Posy und Sebastian ziemlich komisch. Toll hingegen fand ich die Freundschaft von Posy und ihren Mitarbeitern. Allgemein fand ich den Freundschaftsaspekt im Buch um einiges besser gelungen als den Liebesteil.
Toll fand ich aber die ganzen Zitate, die aus den verschiedensten Liebesromanen stammen.
Alles in allem hatte das Buch sowohl Höhen, als auch Tiefen. Ich hätte gerne mehr von den Nebencharakteren gesehen, vor allem über Nina hätte ich gerne etwas mehr Informationen erhalten. Posy als Hauptcharakter war einerseits toll, aber irgendwie auch anstrengend. Wie ich bereits erwähnt habe, fand ich die Liebesgeschichte nicht besonders gelungen, ebenso wenig wie die fiktive Liebesgeschichte, die von Posy geschrieben wird. Aber trotzdem gefiel mir der eigentliche Handlungsstrang rund um den Buchladen sehr, sehr gut und ich wünschte, davon wäre noch mehr drin gewesen.
Rating:
★★★/5